Meine Kindheit und Jugend war geprägt von etlichen Reitstunden und Tagen im Heu - doch vor allem von einer über Jahre andauernden Reitbeteiligung.

Sie lehrte mir viel und insbesondere das Achten von Pferden als von mir unabhängige und eigenständige Wesen mit Charakteren und Bedürfnissen. Dieses besondere Pferd formt und stärkt mich als Person bis heute und legte bereits damals - nichtsahnend - die Grundzüge meines heutigen Daseins. 

Doch zunächst habe ich nach meiner Schulzeit schnell die Flucht aus dem Land ergriffen und einige Jahre mein Studium der Sozialen Arbeit in Köln und das Großstadtleben - ganz pferdefrei - genossen.

Gleichwohl spielte das Leben so seine Streiche und es kam, wie es kommen musste: Die Begegnung mit meiner alten Reitbeteiligung und die verschüttete Sehnsucht zu diesen wunderbaren Tieren. 

Vollkommen ahnungslos über die Bedeutung ein altes Pferd zu besitzen - aber voller Liebe - übernahm ich die damals bereits mitzwanziger Stute mit einer Vielzahl an Baustellen.

Die für mich größte Baustelle - Ihre Hufe. Normales Auskratzen der Hufe (geschweige ein sedierungsfreier Schmiedetermin) war zunächst undenkbar. Bereits das bloße Berühren ihrer Beine war für sie aufgrund von akuten und erinnerten Schmerzen ein enormer Stress. Es brauchte Zeit und ich musste eine langfristige Lösung für die Hufbearbeitung finden. 

So bewarb ich mich kurzum bei Annelie Michels an ihrem Institut und startete meine Ausbildung zur BPHC Hufpflegerin im Sommer 2023.

Ursprünglich nur für mein eigenes Pferd, doch die Faszination war einfach zu groß - und so darf ich nun seit April 2025 mein stets wachsendes Fachwissen rund um die ganzheitliche und nachhaltige Barhufbearbeitung auch für andere Pferde zur Verfügung stellen. 

Meine Stute und ich sind inzwischen ein eingespieltes Team. Ihr 31. Geburtstag steht kurz bevor. Ihre Lehren zur Kompromissbereitschaft, zur Achtsamkeit und bedingungslosen Respekts schwingen in jeder Begegnung mit meinen Kundenpferden mit. 

Ich danke dir, meine Candy.